Früh morgens kurz nach sechs von einem verzweifelten Mann geweckt zu werden, der etwas von Loki, Überfall oder Unfall erzählt und sagt, man müsse sofort aufstehen, ist nicht wirklich der Kracher, zumal ich nicht verstanden hatte worum es geht. Loki war nicht da, beide Flure voller Blut und ich ratlos. Einen lautstarken Katzenstreit gab es wohl im Garten, dann kam eine Katze reingerannt, Manns Meinung nach Loki, der rot-weiße Gegner stand auf dem Balkon. Als ich kam, sah ich nur Blut, aber nur auf den Fluren. Nicht im Wohnzimmer nirgends auf dem Balkon und als ich nach Loki suchte, war der draußen. Verwirrung. Beide Katzen auch Elfi scheinbar ohne Verletzungen, aber woher das Blut nun kam wissen wir nicht. Wo Laminat liegt war es ja kein Problem alles wegzuwischen, doch im Flur mit dem Tretford ist alles verloren, da hilft nichts mehr. Jede Fliese versaut. Wird uns 300 Tacken kosten die zu ersetzen und das ohne zu wissen wie und wodurch das nun verursacht wurde. Es ist Weihnachten, was soll ich sagen?
Erinnerungen aus Kindheitszeiten flammten heute auf, als nach den ersten Weihnachts-CDs Herb Alberts Best-Of aus Manns Zimmer schwappten. In den Endsechzigern hörte man bei uns zu Hause AFN und der hatte einen gefühlten Lieblingsinterpreten: Herb Albert. Somit bin ich mit ihm ja auch groß geworden und ich liebe ihn bis heute. Nicht dass ich mir eine Scheibe von ihm gezielt auflegen würde, aber mitswingen muss schon sein. Und weil ich finde, Herbs Easy Listening ist perfekt für das Weihnachtsfest gibt’s auch was von ihm hier auf die Ohren:
Wie es so ist: Ein Unglück kommt selten alleine. Ich suche die Kalender fürs nächste Jahr, die bereits im August von mir geordert wurden: Rien. Nicht da. Ich suche eine Stunde, entmiste bei der Gelegenheit, gebe fast auf, finde sie dann doch, remple an den Schrank und ein rutschendes Buch löst eine Kettenreaktion aus, eine Glasvase fällt, genau auf den Katzenbrunnen und zerspringt in tausend Stücke. Also Elfi daran gehindert überall rumzuhüpfen und zu gucken, was es da gibt. Brekkies entsorgt, Katzenspielzeug entsorgt (auch sicherheitshalber, bei Glassplittern mache ich keine Experimente), den Brunnen auseinandergenommen, Filter und Pumpe entsorgt, gefegt, gesaugt, Elfi weiterhin in Schach gehalten und mir angehört, dass ich zu viel Kram rumzustehen habe. Ein Glück ist morgen Freitag und dann freies Wochenende!
Auch wenn es den ein oder anderen bei dem Gedanken schüttelt, hat sich meine Vorliebe für Kosmetik mit Schneckenschleim verfestigt. Nachdem sich meine Gesichtshaut dank Maskentragerei und vielleicht einem alten Lippenstift verabschiedete und sich über Wochen vom Gesicht pellte, ich nichts mehr vertrug und Crèmes wie Hölle auf der Haut brannten, machte ich Nägel mit Köpfen und bestellte das einzige, was ich noch auflegen konnte: Koreanische Kosmetik mit Schneckenschleim. Normalerweise merkt man das Ingredienz gar nicht, aber die neue Gesichtscreme zieht dann doch beachtliche Fäden, ist aber nicht klebrig. Auf jeden Fall ist die Haut nach zwei Tagen wieder top in Ordnung gewesen und ich kann nur empfehlen über seinen Schatten zu springen und das ein oder andere Produkt mit Weichtierzutat zu probieren.
Schon witzig, dass wir trotz des eigentlich markanten Datums (Hochzeit an einem Freitag den 13. im September) unseren Hochzeitstag schon mal vergessen, Mann aber heute darauf aufmerksam machte, dass wir nun 40 Jahre zusammen sind. Warum er sich erinnert? Es war eine Woche vor John Lennons Tod. Natürlich musste die Eselsbrücke was mit Musik zu tun haben, darum hier ein Ständchen für den Liebsten.
Der Leuchtende Trapezoeder hat ja nun auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und ich hatte ihn vor geraumer Zeit deaktiviert. Die Datenschutzgrundverordnung hatte mich verunsichert und ich hatte nie Zeit das Blog hier mit Leben zu füllen. Vielleicht gelingt es mir ja doch und es gibt sicher ein paar uninteressante Themen außer Filme, Serien oder Musik. Solange habe ich erst einmal alle Videos aktualisiert und tote Links behoben und mich durchaus über den ein oder anderen Post amüsiert.
Irgendwie habe ich ja schon immer eine frankophile Ader und in den letzten Jahren war der französische Musikgott gnädig und hat eine Reihe wirklich begnadeter Indiemusiker ins Spiel gebracht. Einige wie Fishbach sind noch recht kurz dabei andere sind schon alte Hasen und jeder Künstler ist so ganz anders, aber irgendwie ganz französisch. Ich liebe alle Drei!
The Lemon Twigs in der Kantine am Berghain am 23.11.16
Und wieder war es das Los, dass entschied und mich in die Kantine am Berghain schickte ( nein, tatsächlich war es wieder mal das TIP Stadtmagazin – danke nochmals).
Auf dem Plan standen diesmal The Lemon Twigs, einer wirklich sehr jungen Band aus Long Insland, New York, bestehend aus Brian D’Addario (guitar, keyboards, vocals, drums, horns, strings), Michael D’Addario (guitar, keyboards, vocals, drums), Danny Ayala (keyboards), und Megan Zeankowski (bass). Die Brüder Brian und Michael sind gerade mal 19 und 17 Jahre alte (die anderen beiden sind auch nicht älter) und sind dank der musikalischen Förderung des Papas auch kleine Multitalente, was Schlagzeug, Keyboard, Gitarre und weiß ich noch was angeht. Ihre Musik ist eine Mischung aus Punkrock, Queen, ELO, Thin Lizzy, the Who und alles, was sie in Vadders Plattenkiste gefunden haben und ist schon auf CD gut, live war es es echt der Hammer.
Natürlich viel rauher, für so kleine Lümmels sau gut gespielt, die mit wenig Attitüde und ganz niedlich irgendwie noch sehr kindlich herumalbernd auf der Bühne herumhopsten und sich neckten und noch nicht so recht wussten, was sie dem Publikum erzählen sollen. Dabei waren sie natürlich trotzdem extrem unterhaltsam, was ich ihnen hoch anrechne, denn umgekehrt haben sie aus ihrer Sicht vor Rentnern gespielt. Selten habe ich ein so hochjähriges Publikum bei einer Indieband gesehen und ein paar der alten Herren konnten sogar mitsingen (vielleicht war es Familie, wer weiß).
So rockten die vier, von denen ich wirklich alle absolut talentiert fand, die Kantine am Berghain, von der ich hoffte, dass die Decke nicht runterkäme. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel Spaß bei einem Konzert hatte.
Ich liebe diese kleinen Locations einfach und direkt an der Bühne zu stehen, fast in Griffnähe gelingt einem ja selten.
Ich glaube sie haben ihr komplettes Album gespielt und einen alten Song, einen neuen Song, ein Cover und dann noch eine Zugabe die so rührend war: „Komm gib mir Deine Hand“ von den Beatles…
Brian und Michael tauschten nach der Hälfte die Plätze, bzw. Schlagzeug und Gitarre und den Leadgesang, wobei Michael den etwas raueren Part übernommen hat und die auch etwas rockigere Attitüde hat (Pete Townshend ließ grüßen).
Megan musste mittendrin Getränke holen und warf die Flaschen zur Strafe über die Bühne (richtig so Mädel) und Danny sah aus, als wäre er von Omas Jeopardy-Abend geflohen, in Hausschuhen und mit Häschenshirt.
Völlig klar, dass ich Band nun noch mehr liebe und weiterhin verfolgen werde, was sie machen, da ist ja noch Luft nach oben und wenn sie es richtig anpacken, werden sie das Ding auch Schaukeln.